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Rettungshundeprüfung der Johanniter

Eine Person wird vermisst. Sie braucht dringend ärztliche Hilfe sonst wird Sie sterben. Das Gelände ist unübersichtlich und schwer zugänglich. Ein Ding der Unmöglichkeit sollte man denken. Doch für solche Fälle trainieren viele Rettungshundeteams aus ganz Niedersachsen. Um sich weiterhin Rettungshund nennen zu dürfen, muss alle 18 Monate eine Prüfung abgelegt werden. Die Johanniter Unfall-Hilfe war dazu am 14. und 15. September 2013 zu Gast in unserem Feuerwehrhaus.

Rettungshundeteams bestehen aus Mensch und Tier. Beide müssen zu hundert Prozent fit sein und im richtigen Moment funktionieren. So schafft es ein Team alleine in 20 Minuten eine Fläche von mindestens 30.000 m² abzusuchen. Doch damit diese Qualität bleibt und auch nachgewiesen werden kann, muss jedes Rettungshundeteam regelmäßig eine Prüfung ablegen. Alle 18 Monate heißt es dann ein Wochenende voller Prüfungen zu bestehen.

Die Rettungshundestaffel der Johanniter Osnabrück quartierte sich aus diesem Grund für ein Wochenende im Ruller Feuerwehrhaus ein. Dort standen ihnen gute Bedingungen für theoretische und praktische Prüfungselemente zur Verfügung. Die Prüfung in Gehorsam fand auf dem angrenzenden Schulhof statt. Außerdem musste jedes Team seine Fähigkeiten bei einer Flächensuche im Wald beweisen.

 

 

Vor der Erstprüfung stehen pro Hundeteam durchschnittlich zwei bis drei Jahre Ausbildung an. In dieser Zeit lernen Hund und Führer mit außergewöhnlichen Stresssituationen umzugehen und in verschiedensten Situationen richtig zu reagieren. Weitere Elemente der Ausbildung sind eine Sanitätsausbildung, Katastrophenschutzmodule (Einsatztaktik, Krisenintervention, BOS-Funk, Orientierung/Karte/Kompass, Unfallverhütungsvorschriften u.a.), Suchtaktik, Trümmer- und Bergungskunde, Erste Hilfe am Hund, Kynologie (Verhaltenslehre des Hundes) u.a.

Diese Fertigkeiten machen die Johanniter-Rettungshunde zu Spezialisten, wenn es darum geht, im unwegsamen Gelände oder großen Wäldern vermisste Personen aufzuspüren. Deshalb werden sie oft von der Polizei oder der Feuerwehr zu Hilfe gerufen, wenn es darum geht:

 ältere Personen zu finden, die in Lebensgefahr schweben, weil sie verwirrt sind oder wichtige Medikamente nicht eingenommen haben

  • spielende Kinder zu suchen, die sich verlaufen haben
  • Jogger, Mountainbiker oder Reiter zu finden, die nach einem Sportunfall hilflos im Wald liegen
  • Wanderer, Pilzsucher oder Jäger zu suchen, die nach einem Schwächeanfall dringend einen Arzt brauchen
  • Unfallopfer im Schockzustand zu finden, die sich vom Unfallort entfernt haben
  • suizidgefährdete Personen rasch zu finden
  • Menschen zu suchen, die nach Erdbeben verschüttet oder eingeklemmt sind und schnelle Hilfe benötigen

Am Sonntag konnte eine gute Bilanz gezogen werden. Zwar haben nicht alle Rettungshundeteams die Prüfungen bestanden, aber Die Zahl der bestandenen Prüfungen überwiegte doch deutlich. Nach dem Prüfungsstress hatten sich Hund und Herrchen wahrlich eine Pause in der Sonne verdient.