Ruller Kameraden zu Besuch in Mirow

Die Feuerwehr Rulle besuchte im Rahmen einer dreitägigen Fahrt  die Kameradinnen und Kameraden unserer Partnerfeuerwehr im mecklenburgischen Mirow. Neben der Kameradschaftspflege gab es noch einen weiteren Anlass: Das TLF 16 T, ein ehemaliges Ruller Einsatzfahrzeug feierte in diesem Jahr sein 50-jähriges Dienstjubiläum.

Wie alles begann…

Ein Blick in die Chronik der Feuerwehr Rulle ließ einige Kameraden zum Ende des Jahres 2016 in alten Erinnerungen schwelgen. Neben vielen amüsanten Geschichten stieß man auf ein Dienstjubiläum der besonderen Art: Das ehemalige TLF 16 T der Feuerwehr Rulle wurde 1967 in Dienst gestellt.

"Ob es das wohl noch fährt?"

"Klar, das steht in Mirow! Das habe ich letztes Jahr im Urlaub noch gesehen."

"Stellt Euch vor - Ein Mal noch fahren..."

Ein Wort ergab das andere und schließlich beschloss man, den Vorschlag einer Fahrt anlässlich des 50. Dienstjubiläums in die Jahreshauptversammlung einzubringen. Udo Meyer stellte kurzerhand einen Kontakt zu Ingo Mahnke, dem Wehrführer der Feuerwehr Mirow her und sondierte die Lage.

Aus Mirow kamen von Beginn an ausschließlich positive Reaktionen auf den Vorschlag. So wurde der Vorschlag von allen Mitgliedern einstimmig angenommen und die genauen Planungen wurden eingeleitet.

Vom 08. bis zum 10. September fuhr schließlich eine Gruppe von 15 Personen zur Mecklenburgischen Seenplatte, die an dieser Stelle von Ihrer Fahrt berichten:

Tag 1

Morgens um 7:00 Uhr fuhren elf Kameraden begleitet durch vier Frauen vom Ruller Feuerwehrhaus aus in Richtung Mirow. Auf halber Strecke hatte man bereits im Vorfeld ein ausgiebiges Frühstück organisiert. Satt, gut gelaunt und voller Vorfreude ging es nun dem Ziel entgegen. Mirow ist ein anerkannter Erholungsort im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit ca. 4000 Einwohnern.

Vorort bezog man zunächst die großzügigen Zimmer im Hotel „Alte Schlossbrauerei“. Anschließend stand für die Reisegruppe bereits ein Termin im Feuerwehrhaus von Mirow an. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen. Nach der Begrüßung überreichte Lothar Gödeker der Feuerwehr Mirow ein Bild des Ruller Feuerwehrhauses als Gastgeschenk. Anschließend wurden wir durch die Räumlichkeiten des 2012 fertig gestellten Gebäudes geführt. Auch die Fahrzeuge und technischen Einrichtungen der FF Mirow wurden ausgiebig erläutert. Ein besonderes Highlight bildete dabei natürlich das TLF 16T.

Neben den vielen Eindrücken galt es nun auch Kaffee und Kuchen zu verdauen, zu dem Wehrführer Mahnke in den Schulungsraum lud. Dabei ergab sich die Gelegenheit für weitere Nachfrage und den ein oder anderen netten Plausch. Nach der Stärkung ergab sich die Möglichkeit für alle Maschinisten der Ruller Wehr, eine Probefahrt mit dem alten TLF zu machen. Besondere Begeisterung löste dies bei einem Kameraden aus, der auf diesem Fahrzeug damals seinen Führerschein der Klasse 2 erworben hat.

Dieser wunderbare Tag fand schließlich einen Abschluss beim Abendessen im Hotelrestaurant. Dort gab es zu dem wirklich ausgezeichneten Essen auch ein paar Getränkespezialitäten, sodass man noch einige Zeit gesellig beisammen saß.

Informationen zum TLF 16 T

Das TLF 16 T wurde 1967 in der damaligen Gemeinde Rulle in Dienst gestellt.

Hersteller: Magirus-Deutz                    Modell: FM 150 D 10 A

Leistung: 110 PS / 90 kW                     Hubraum: 9.500cm³

Löschwassertank: 2.800 l                    Fahrzeugpumpe: FP 16/8

Tag 2

Nach dem Frühstück trafen wir uns gemeinsam am Bootanleger des Hotels, das direkt auf der Schlossinsel lag. Dort traf man wieder auf Ingo Mahnke, der diesmal jedoch vom Wasser aus grüßte. Er stellte den Kameraden aus Rulle das Feuerwehrboot der Mirower Wehr sowie ein örtliches Einsatzkonzept bei Waldbränden vor. Dazu brachte er entsprechende D-Schlauchleitungen und Hohlstrahlrohre mit, die zum Ausprobieren einluden. Nach dieser gelungenen Vorführung konnten wir uns bei einer kurzen Ausfahrt auf den Mirower See einen guten Eindruck von den Vorteilen des Feuerwehrbootes machen.

Die anschließende Mittagszeit stand zur freien Verfügung. Nach einem gemeinsamen Besuch der Liebesinsel für zwei Gruppenfotos besichtigte ein Teil das Schlossareal während andere die Stadt zu Fuß erkundeten oder den Kirchturm samt dortigem Museum erklommen.

Um 16:00 Uhr begab man sich erneut zum Anleger um zu einer Fünf-Seen-Fahrt mit der „Blau-Weißen-Flotte“ zu starten. Passend dazu zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Wir konnten die wunderschöne Natur entlang der Seeufer bewundern. Neben ein paar Schwänen und vielen Seerosen sah man auch immer wieder Wassersportler und Fahrradtouristen verkehren.

Das Abendprogramm sah ein „Ritterbankett“ vor. In einem alten Gewölbe gleich neben dem Hotel bot sich uns ein besonderer Abend. Vor und zwischen den Gängen eines rustikalen Menüs gab es spektakuläre Einlagen zu bestaunen. Neben Feuershows und Bauchtanzeinlagen wurde außerdem die Geschichte der Stadt Mirow von ihrer Gründung bis in die Gegenwart in mehreren Szenen dargestellt.

Ein besonderes Highlight für uns waren alte Filmaufnahmen, die eine Reisegruppe der Mirower Wehr kurz nach der Wende in Wallenhorst aufgezeichnet hat. Zudem wurde Lothar Gödeker immer wieder auf gekonnte Weise in das Schauspiel einbezogen. Ob als Vorkoster, Arthus von Mirow oder „Knappe Norbert“, vertrat er unsere Wehr ausgezeichnet.

Nach dem Varieté-Programm gab es schließlich Gelegenheit zum Tanz und lockeren Gesprächen. Dabei ließen wir den Abend in gemütlicher Atmosphäre ausklingen.

Tag 3

Nach einer, für den einen erholsamen und für den anderen recht kurzen Nacht und einem ausgewogenen Frühstück, wurden die Koffer gepackt und die Zimmerschlüssel abgegeben. Es war der Tag der Rückreise angebrochen.

Auch zur Verabschiedung kam Wehrführer Ingo Mahnke zum Hotel am See. Mit seinen besten Wünschen für die Fahrt machten wir uns auf unsere 6stündige Autofahrt. Jedoch nicht ohne eine Gegeneinladung an die Kameradinnen und Kameraden der Mirower Wehr auszusprechen.

Am Feuerwehrhaus angekommen wurden zunächst alle Koffer und Taschen ausgeladen und die Fahrzeuge gereinigt. Anschließend traf sich die Reisegruppe gemeinsam beim Griechen und ließ den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.

Das, was bleibt…

… ist die Feststellung „Mirow lohnt sich!“. Wir wurden an Beginn an ausgesprochen gastfreundlich empfangen und begleitet. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle Ingo Mahnke. Die gesamte Reisegruppe hat viele besondere Erinnerungen mit in die Heimat bringen können – Und nicht zuletzt die Gewissheit, dass die Kameradschaft unter Feuerwehren etwas ganz Besonderes ist.

Fotogalerie

An dieser Stelle haben wir einige Bilder der Mirow-Fahrt zusammengetragen. Viel Spaß!