Freitag, der 07. Februar 2014 – Die Leitstelle leitete am Abend einen Notruf an den Ortsbrandmeister weiter. Ein Vogel sitze in einem Schornstein fest und müsse gerettet werden. Ortsbrandmeister Udo Klenke informierte daraufhin mehrere Feuerwehrleute, die gerade den wöchentlichen Dienstsport beendet hatten. Mit fünf frisch geduschten Kameraden ging es nun nach Ost-Rulle…
Das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) kam gegen 22:45 Uhr an der Einsatzstelle „Auf der Heide“ an. Dort konnte man feststellen, dass der Vogel erstens ein Waldkauz gewesen ist und zweitens von selbst aus dem Schornstein gefunden hatte. Zum Unmut aller hat der Kauz dabei leider den unteren Ausgang gewählt und flog nun im Wohnzimmer herum.
Man versuchte sich geschickt an das Tier heranzupirschen und es durch eine geöffnete Terrassentür in die freie Wildbahn zu entlassen, doch scheinbar fühlte er sich im warmen Wohnzimmer recht wohl. Schließlich flog er in Richtung der Tür zur Freiheit, traf jedoch eine falsche Entscheidung und flog gegen die benachbarte Glasscheibe. Der Vogel fiel zu Boden und regte sich zunächst nicht mehr. Ein Kamerad nahm ihn und spürte ein schlagendes Herz.
Da der Vogel keine Anstalten machte zu entkommen und man ihn nicht mit möglichen Verletzungen aussetzten wollte, wurde er in einem großen Karton gelegt. Im Feuerwehrauto ging es dann zu einer Untersuchung des Waldkauzes. Nachdem ein Flügelbruch ausgeschlossen werden konnte und der Vogel wieder sehr lebhaft geworden war, konnte er abschließend nahe des „Fundortes“ wieder freigelassen werden.
Mehr zum Waldkauz…
Der Waldkauz gehört mit einer Größe von 40-42 cm zu unseren mittelgroßen Eulenarten. Der verhältnismäßig große runde Kopf ohne Federohren und die großen schwarzbraunen Augen sind zusammen mit dem ziemlich gedrungenen Körper besonders kennzeichnend. Die Färbung des Gefieders reicht von dunkelbraun über rostrot bis rindengrau.
Der Waldkauz besiedelt eine Vielzahl von verschiedenen Biotopen und ist deshalb auch eine unserer häufigsten Eulenarten. In Mitteleuropa bevorzugt er lichte Laub- und Mischwälder, Parkanlagen, Gärten und Alleen mit altem höhlenreichen Baumbestand. Findet er in Gebäuden eine ruhige ungestörte Brutnische, brütet er auch im Bereich von menschlichen Siedlungen.
Hauptbeutetiere des Waldkauzes sind Kleinsäuger die etwa 75% der Nahrung ausmachen, besonders Feld- und Waldmäuse aber auch Ratten und sogar Jungkaninchen können überwältigt werden. Weiter werden Vögel bis zur Größe einer Taube oder eines Eichelhähers erbeutet und auch Frösche und Kröten, gelegentlich sogar Fische und zur Jungenaufzucht auch regelmäßig Regenwürmer und Käfer.
Der Bestand des Waldkauzes galt lange als sehr stabil. Langjährige Untersuchungen zeigen jedoch seit einigen Jahren einen leicht abnehmenden Trend. Durch das Abholzen von alten höhlenreichen Alleen und Einzelbäumen gehen langjährige Brutplätze unwiederbringlich verloren. Es gibt hohe Verluste an Freileitungen sowie an Straßen und Bahnstrecken. Aber auch in Kaminen von Häusern, Schornsteinen und Lüftungsschächten verenden viele Waldkäuze.
Quelle: http://www.ageulen.de/