Das Löschgruppenfahrzeug 8/6 kurz LF 8/6 ist ein modernes Feuerwehrfahrzeug. Es eignet sich zur Brandbekämpfung sowie zur technischen Hilfeleistung im kleineren Umfang. Auf der folgenden Seite möchten wir unser Fahrzeug vorstellen und seine Besonderheiten erläutern. Lassen Sie sich überraschen, was alles in einem solchen Einsatzfahrzeug steckt…
Ein wesentlicher Vorteil dieses Fahrzeugs ist der Aufbau der Geräteräume. Die Firma „IVECO-Magirus“ hat es ermöglicht, den räumlichen Platz in den Geräteräumen flexibel zu gestalten. Durch ein Baukastensystem können Schubladen, Halterungen, etc. ohne lange Werkstattaufenthalte und von der Feuerwehr vor Ort an die sich ändernden Gegebenheiten und Vorschriften angepasst werden.
Durch seine integrierte, automatische Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-1000 und seinem 600 l fassenden Wassertank ist es nun auch (im Gegensatz zu unserem ehemaligen Löschgruppenfahrzeug) möglich, Brände effektiv zu löschen. Das LF 8/6 verfügt darüber hinaus über eine Schnellangriffseinrichtung, also einem 30m langem, formstabilen Schlauch, der auf einer Schlauchhaspel extrem schnell einsatzbereit ist. Bei kleineren Bränden (z.B. einer Mülltonne) kann so viel Zeit gespart werden, die ansonsten für das Legen einer Schlauchleitung nötig wäre.
Das LF 8/6 hat neben seinem Wasservorrat auch 3×20 l Schaummittelkonzentrat geladen. Somit können mit diesem Fahrzeug auch Einsätze mit Sonderlöschmittel-Bedarf bewältigt werden. Zudem lässt sich die Schnellangriffseinrichtung im Handumdrehen durch eine Schaumpistole ergänzen. Dazu stehen separat 3×2 l Schaummittelkonzentrat zur Verfügung.
Das Fahrzeug ist ideal für die Bedürfnisse der Feuerwehr Rulle zugeschnitten. So ist es mit seinem zweiten Platz in unserer Ausrückordnung (es fährt also stets als zweites Fahrzeug zum Einsatz) automatisch für den Aufbau einer Wasserversorgung zum Einsatzort verantwortlich. Da sich das Einsatzgebiet der FF Rulle auch über große Waldgebiete erstreckt, in denen praktisch keine Löschwasserversorgung existiert hat man mehr Schlauchmaterial auf dem Fahrzeug verlastet, als die Norm vorschreibt. 605 Meter B-Leitungen können durch praktische Tragekörbe schnell verlegt werden. Ein weiteres Plus in unwegsamer Umgebung ist das geländegängige Fahrwerk des 12-Tonnen-Fahrzeuges.
Eine weitere Innovation ist die Tragkraftspritze (PFPN 10-1000), welche auf einem pneumatischen Schlitten leicht auf dem Fahrzeug zu verstauen ist. Mit dieser tragbaren Pumpe ist die Besatzung in der Lage eine zusätzliche, fahrzeugunabhängige Wasserversorgung aufzubauen. Durch die Tragkraftspritze können zudem Wasserentnahmestellen erreicht werden, die für das Fahrzeug (auf Grund der Größe oder des Gewichts) nicht erreichbar sind. Mit einer Turbinentauchpumpe und einer elektrischen Tauchpumpe verfügt das Löschgruppenfahrzeug also über insgesamt vier Pumpen für verschiedenste Anforderungen.
Auch bei nächtlichen Einsätzen zeigt das LF 8/6 seine stärken: 4×1000 Watt erhellen jede Einsatzstelle im Nuh. Zwei 1000-Watt-Strahler befinden sich an einem Lichtmast auf dem Dach des Fahrzeuges, zwei weitere sind auf einem tragbaren Stativ installierbar. Der Strom für die Beleuchtung liefert dabei ein Stromerzeuger mit einer Leistung von 11,8 kW. Zwei Kabeltrommeln à 50m stehen für die Stromverteilung bereit.
Das Herzstück einer jeden Brandbekämpfung ist der Innenangriff – Dieser ist ohne einen Atemschutz jedoch unmöglich. Das LF 8/6 verfügt aus diesem Grund über insgesamt 4 Atemschutzgeräte und dem entsprechenden Zubehör. Es ist also möglich, 2 Atemschutztrupps in den Einsatz zu schicken. Zwei dieser Atemschutzgeräte sind im Mannschaftsraum angebracht, so dass sich ein Trupp bereits während der Fahrt zur Einsatzstelle damit ausrüsten kann.
Die Beladung zur technischen Hilfeleistung umfasst neben einem Werkzeugkasten, einen Trennschleifer, eine Kettensäge, mehrere Warthosen, verschiedene Brechwerkzeuge (Brechstange, Kuhfuß, Halligan-Tool,…), drei Besen, drei Schaufeln, einen Sparten, einen Hebebaum, einen Einreißharken, einen Blechreißer, eine Bügelsäge, zwei Vorschlaghämmer, einen Akku-Schrauber, mehrere Pylonen mit Lichtsignal, mehrere Blinker, vier Warndreiecke, zwei Öl-Auffangwannen, einen Streuwagen, mehrere Säcke Ölbindemittel, eine vierteilige Steckleiter, verschiedenes Unterbaumaterial, 6 Handlampen, mehrere Schlauchhalter und viele weitere Gerätschaften, die das Fahrzeug abrunden.
Das LF 8/6 ist mit einer modernen Blaulichtanlage ausgestattet. Zudem verfügt es über eine Reihe an Informationstechnik. Ein modernes 4-Meter-Funkgerät sowie vier 2-Meter-Funkgeräte stellen die Kommunikation an der Einsatzstelle sicher. Eine Rückfahrkamera erleichtert dem Fahrer das Manövrieren auf engsten Räumen und ein Navigationsgerät erleichtert das Finden der Einsatzstelle und gibt den schnellsten Anfahrtsweg an. Der Clou ist der elektronische Hydrantenplan, der auf dem Navigationssystem gespeichert ist. Mit ihm kann man schon während der Anfahrt den nächstgelegenen Hydranten oder eine geeignete Ansaugstelle ausfindig machen.
Das LF 8/6 besitzt folgende Aufgaben
- Durchführung eines Löschangriffes mit 600 Liter Wassertank,
- Förderung von Wasser über lange Strecken und bei Hochwassereinsätzen,
- Hilfeleistungen kleineren Umfangs bei Notfällen
Daten zum LF8/6 IVECO 95E18W:
- Gruppenbesatzung: 1 Gruppenführer + 8 Mannschaftsmitglieder
- Tragkraftspritze PFPN 10-1000 (Pumpenleistung 800 l/min bei 8 bar Ausgangsdruck)
- Heckpumpe 800 l/min Wasserfördermenge
- 600 l Wassertankinhalt
- Stromerzeuger – Leistung: 11,8 KW
- 6 Atemschutzgeräte
- Feuerwehrtechnische Beladung für Löscheinsätze und technischer Hilfeleistung
- Besonderheit: 605 Meter B-Schlauchmaterial (30 x 20m + 1 x 5m) für lange Wegestrecken
- Allradantrieb 130 kW (180 PS), zul. Gesamtgewicht 10,5 t
- Baujahr 2000, LKW-Führerschein (Klasse C)
Schauen Sie sich in einer multimedialen Präsentation weitere interessante Infos von der Fahrzeugübergabe bis zu den technischen Fahrzeugdetails zum LF8/6 an.