Mittwoch, der 24. April 2013 – Auch die Rettung von Tieren in Notlagen fällt in den Aufgabenbereich der Freiwilligen Feuerwehr Rulle. So erreichte uns um 13:45 Uhr der Hilferuf einiger Passanten, die im Kreiselbereich Stadtweg/Eschweg ungewöhnliche Geräusche aus dem Gully bemerkt hatten. Die Geräusche stammten nach Ihren Angaben von einer Katze, die in der Kanalisation verschwunden war.
Nachdem die ersten Kräfte mit dem Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) die Einsatzstelle erreicht hatten, berichtete eine Familie von ihrer Entdeckung. Sie hatten das gute Wetter genutzt und waren mit dem Fahrrad unterwegs. Doch als sie an einen Gullydeckel vorbeifuhren, hörte die Familie das Miauen einer Katze. Dies war so laut, dass sie die Fahrt unterbrachen und den Gullydeckel öffneten, um der Sache auf den Grund zu gehen. Sie probierten mit einigen Gegenständen nach der Katze zu tasten, doch diese war scheinbar zu weit entfernt. Die Feuerwehr sicherte zunächst den Gully gegen den Verkehr ab, bevor man versuchte mit einem Teleskopspiegel nach dem Tier zu schauen. Doch die Katze war weder zu sehen noch zu hören.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, versuchte man auf anderem Wege in das Leitungssystem zu gelangen. Leider waren sämtliche Zugänge zu klein. Nach Rücksprache mit der Rettungsleitstelle war eine Nachalarmierung der Tierrettung der Berufsfeuerwehr Osnabrück die letzte Möglichkeit, dem Tier zu helfen. Die Tierrettung ist eine Einheit, die spezielle Gerätschaften für die Rettung von in Not geratenen Tieren vorhält. Außerdem wurde die Gemeinde Wallenhorst um die Abwasserpläne gebeten.
Bis der Experte der Feuerwehr Osnabrück eingetroffen war, versuchten die Einsatzkräfte weiterhin, das Tier u.a. mit Futter zu locken – ohne Erfolg. Die Tierrettung kam schließlich mit einer Rohrkamera und einem guten Rat zur Einsatzstelle: Man sollte alle laut Plan verbundenen Gullys öffnen und „Katzentreppen“ hinein bauen, so dass die Katze im Laufe des Tages oder über Nacht aus dem Rohr kommen kann. So wurde es dann auch gemacht. Die Einsatzkräfte suchten die in Frage kommenden Gullys auf und bauten in jeden kleine Treppen. Diese wurden so präpariert, dass man später erkennen kann, ob das Tier über eine der Treppen geklettert ist oder nicht. Das Material für diese selbstgebauten Treppen stammte vom Bauhof der Gemeinde.
Das Tier wurde während der Arbeiten von mehreren Einsatzkräften gehört, jedoch von niemandem gesehen. Nachdem die offenen Gullys so gesichert waren, dass sie keine Gefahr für jemanden darstellen konnten, kehrten die Einsatzkräfte gegen 16:30 Uhr zum Feuerwehrhaus zurück.