Orkan: Feuerwehr im Dauereinsatz

Donnerstag, der 19. Januar 2007 – Ein schwerer Sturm mit Orkanböen ist am 19. Januar über das Osnabrücker Land gezogen und hat dabei schwere Schäden angerichtet. Unter anderem kam es auch zu einem sechszigminütigen Stromausfall. Die Feuerwehr Rulle war ab 15:30 Uhr im Dauereinsatz.

Die erste Einsatzstelle, die von der Feuerwehr Rulle angefahren wurde, war der Haster Berg. Dort war eine Fichte umgestürzt und lag quer über der Fahrbahn. Glücklicherweise kam kein Verkehrsteilnehmer zu Schaden. Kaum war dieser Baum beseitigt, mussten die Einsatzkräfte wenige Meter weiter tätig werden. Zum Höhepunkt des Sturms mit Starkregen, Gewitter und Orkanböen fielen die Bäume im Minutentakt. Ein Passieren der Straße war unmöglich und die Arbeit vor Ort wurde für die Kameraden zu gefährlich. Daher musste der Haster Berg durch den Bauhof komplett für den Verkehr gesperrt werden. Dadurch war die Buslinie 541 von und nach Osnabrück unterbrochen. Mit der nicht ungefährlichen Räumung und Säuberung der Straße konnte der Bauhof erst am Freitagmorgen beginnen, damit die Busverbindung möglichst schnell wieder aufgenommen werden konnte.  Auch die Straßen rund ums Nettetal wurden aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt und mussten von Gemeindemitarbeitern kontrolliert und wenn nötig geräumt werden.    

Gegen 17 Uhr löste die Leitstelle erneut Funkmelderalarm aus. Die Feuerwehr Belm hatte Unterstützung zu einem Verkehrsunfall auf der Icker Landstarße mit eingeklemmter Person angefordert. Mehrere Bäume waren auf die Fahrbahn gestürzt und hatten einen PKW unter sich begraben. Bei Eintreffen der Fahrzeuge aus Rulle konnte aber Entwarnung gegeben werden. Die Fahrerin war bereits befreit worden. Auch die Icker Landstraße wurde wegen ständig umstürzender Bäume für längere Zeit komplett gesperrt. Da die Kameraden der Feuerwehr Belm an dieser Einsatzstelle gebunden waren, unterstützte die Besatzung des Ruller Tanklöschfahrzeugs bei der Räumung des Power Weges (K 342). Hier galt es, mehrere Lärchen zu beseitigen und die Straße wieder passierbar zu machen. Nach knapp 45 Minuten konnte der Verkehr wieder rollen.

 

 

Dazu gab es viele weitere Schäden im Einsatzgebiet der Feuerwehr Rulle. Unter anderem in der \“Poststraße\“,\“ Zum Gruthügel\“ und am \“Haupthügel\“ / \“Stadtweg\“ mussten umgestürzte Bäume und Sträucher beseitigt werden. Im Neubaugebiet hielt ein Schornstein dem Wind nicht Stand und wurde aus der Verankerung gerissen. Es drohte eine Beschädigung der Nachbargebäude. Die Gefahr konnte mit Hilfe der Drehleiter aus Wallenhorst gabannt werden. In der Straße \“Zum Bruch\“ war der Einsatz für die Kameraden ebenfalls zu gefährlich. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere große Äste der umstehenden Eichen herabstürzen. Auch hier blieb nichts anderes übrig, als die Gefahrenstelle abzusichern. Der Lechtinger Bach trat über die Ufer, so dass die Straße \“Mühlenheide\“ wegen Überflutug gesperrt werden musste. Auch die Nette führte Hochwasser, welches sich aber überwiegend auf Wiesen und Koppeln aufstaute und somit keine Gefahr darstellte.

Am Freitagmittag rückte die Feuerwehr Rulle erneut zum Haster Berg aus. Der Bauhof hatte Unterstützung bei der Räumung der Straße \“Wellenkamp\“ angefordert. Zwei Kameraden übernahmen das Zersägen der abgeknickten oder komplett mit Wurzelballen umgestürzten Fichten. Es dauerte zweieinhalb Stunden, bis die Fahrbahn von Stämmen und Ästen befreit war und der Anliegerverkehr diese wieder nutzen konnte.

Dieser Bericht gibt nur einen kleinen Teil der geleisteten Arbeit wieder. Es wurden im gesamten Einsatzgebiet ca. 30 Einsätze gefahren. Die Feuerwehr Rulle war am Donnerstag bis 23 Uhr mit allen verfügbaren Kräften und Fahrzeugen im Einsatz.