Großbrand einer Kunststofffabrik in Hollage

Freitag, der 09. Januar 2004 – Großalarm für die Feuerwehren im Landkreis Osnabrück. Stundenlang brannte in Wallenhorst-Hollage an der Hansastraße die Kunststofffabrik Lorenz GmbH. Dabei zogen große schwarze Dampfwolken über Wallenhorst. Schadstoffe wie Salzsäure, Kohlenwasserstoffe und das Lösungsmittel Azython wurden bei dem Brand freigesetzt. Dabei stand lange Zeit stand nicht fest, wie hoch die Konzentration der giftigen Dämpfe war. Vorsichtshalber mussten die Bürger in Wallenhorst Türen und Fenster geschlossen halten.

Der Alarm für die Feuerwehren Rulle und Wallenhorst lief um 9:49 Uhr auf. Sehr schnell wurden die umliegenden Feuerwehren alarmiert. In der Summe waren ca. 300 Kräfte aus dem umliegenden Feuerwehren vor Ort, u.a. der Stadt Osnabrück, der Werkfeuerwehr Schoeller und der Flughafenfeuerwehr des FMO sowie der Polizei, der SEG 1 und 2 und des THW. Zudem waren noch die Fach-Züge 1 und 3 der Feuerwehrbereitschaft Süd zur Ablösung im Einsatz.

 

 

Vermutlich hat ein technischer Fehler von Wartungsarbeiten beim Mischen von Kunststoff den Brand mit einer anschließenden Explosion verursacht. Das daraufhin entstandene Feuer hat sich sehr schnell über den gesamten Produktionsbereich auf einer Fläche von ca. 2500 qm ausgebreitet. Im Verlauf des Brandes ist das Dach über der Produktion eingestürzt. Während den Löscharbeiten erschwerten drei Explosionen die Arbeit. Durch ständiges Löschen von Chemietanks verhinderte die Feuerwehr Schlimmeres. Dabei kämpften die eingesetzten Feuerwehrkräfte mit schwerem Atemschutz gegen die Flammen. Nach drei Stunden konnte bezüglich des Schadstoffalarms Entwarnung gegeben werden. Der Fach-Zug „Messen und Spüren“ der Feuerwehrbereitschaft Umweltschutz hatte laufend Messungen rund um das Schadensobjekt durchgeführt. Alle Messergebnisse lagen unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Das kontaminierte Löschwasser wird durch mehrere Saugwagen abgefahren und bei der Firma Edelhoff (RWE Umwelt Nord) entsorgt. Laut Einsatzleitung bestand keine Gefahr für die Bevölkerung.

 

 

Zurzeit werden noch Löschmaßnahmen durchgeführt, die sich bis in den morgigen Nachmittag hinziehen werden. Das THW wird über die Nacht die Einsatzstelle ausleuchten und stellt zudem schweres Gerät zur Verfügung.
Die Mitarbeiter der Firma hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Verletzt wurde niemand. Laut Angaben der Polizei ist voraussichtlich ein Schaden von ungefähr 10 Millionen Euro entstanden.

 

 

Ein Dank gilt der Firma Bünting, die ihre Räumlichkeiten zur Verpflegung der Einsatzkräfte sowie die nötige Stellfläche für die Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stellte und der Firma Vocke, die einige Feuerwehrleute mit gegrillten Würstchen und heißem Kaffee versorgte.

 

Einsatzzusammenfassung 

  • Wann: 09.01.04, 09:49 Uhr
  • Was: Großbrand einer Kunststofffabrik
  • Wo: Hollage, Wallenhorst Hansastraße

 

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