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Selbsthilfe bei Sturm und Orkan

Sturm und Orkan sind üblicherweise Wettererscheinungen des Winterhalbjahres. Aber auch im Sommer können Gewitterböen auftreten und erhebliche Schäden verursachen. Das Deutsche Komitee zur Katastrophenvorsorge (DKKV) hat zu diesen extremen Wetterlagen ein Merkblatt herausgegeben.

 

Definition und Wirkung

Sturm, Orkan, Tornado und Gewitterböen sind mit hoher, aber unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegte Luft. Diese Ereignisse verursachen unter den großen Naturkatastrophen/-ereignissen rund 50% aller Schäden. Sturm und Orkan treten großflächig (einige 100 qkm) überwiegend im Winterhalbjahr auf. Sie können Geschwindigkeiten von über 200 km/h erreichen. Tornado und Gewitterböen sind kleinflächige (maximal 10 qkm) hauptsächlich im Sommerhalbjahr auftretende Wetterereignisse von relativ kurzer Dauer. Tornados sind extrem schnell rotierende (z.T. 400 km/h) aus Gewitterwolken herauswachsende Wolkenrüssel mit Erdbodenkontakt. Ereignisse dieser Art können je nach Geschwindigkeit an Gebäuden, in der Natur und an Bauwerken wie Brücken und Türmen schwere Schäden anrichten.

Dächer können ganz oder teilweise abgedeckt und durch die Luft gewirbelt, Bäume entwurzelt, Strommasten und Antennen geknickt werden. Auch können Gegenstände, die dem Wind eine große Angriffsfläche bieten (Partyzelte, großflächige Abdeckplanen, Markisen, Außenrollos, Sonnenschirme, leichte Überdachungen u. ä.) aus ihren Verankerungen gerissen und durch die Luft geschleudert werden. Für Fahrzeuge aller Art besteht die Gefahr des Umstürzens.Personen werden häufig durch Bäume, herabfallende oder herumfliegende Trümmer und Gegenstände verletzt.

 

Selbsthilfe und Verhalten

Informieren Sie sich über Radio, Fernseher oder Internet. Der Deutsche Wetterdienst warnt die Öffentlichkeit vor diesen Ereignissen über Internet ab Geschwindigkeiten von 50 km/h und ab Geschwindigkeiten von über 105 km/h zusätzlich auch über Rundfunk und Fernsehen.

  • Nehmen Sie lose Gegenstände ins Haus oder befestigen sie diese (z. B. Sonnenschirme, Fensterläden, Rolläden),
  • schließen Sie alle Fenster und Türen,
  • bleiben Sie möglichst in geschlossenen Räumen,
  • bei Tornados suchen Sie das unterste Geschoss im Innern des Hauses auf.
  • Von Bäumen geht eine große Gefahr aus, meiden Sie diese nach Möglichkeit,
  • passen Sie Ihre Fahrweise den Windverhältnissen an,
  • halten Sie sich von Gerüsten fern,
  • bleiben Sie fern von herabhängenden Stromleitungen,
  • Wohnwagen bieten keinen Schutz vor diesen Wetterereignissen; suchen Sie möglichst Schutz in festen Gebäuden.
  • Denken Sie an Menschen in Ihrer Umgebung, die hilfsbedürftig sind oder die kein Deutsch verstehen. Sie benötigen Ihre Unterstützung.

 

Was kann man zur Vorbeugung tun?

Gegen die Einflüsse der Natur kann sich der Mensch nur wenig schützen. Es sollten laut DKKV aber folgende Dinge regelmäßig überprüft werden, um im Ernstfall möglichst gut vorbereitet zu sein:

  • Funktionsfähigkeit einer Taschenlampe
  • Funktionsfähigkeit eines batteriebetriebenen Radios
  • Dachbedeckung sowie Kamine, Beschädigungen beseitigen
  • Antennen, Satellitenschüsseln sowie Solaranlagen
  • Stabilität von Vordächern und Vorbauten
  • Fassadenverkleidungen und Fensterladenarretierungen
  • Baumbestand auf Ihrem Grundstück auf morsche und lose Äste

 

DWD-Warnschema

Sturm 65 bis 84 km/h:

Zweige und dicke Äste brechen von Bäumen ab; Dachziegel lösen sich; Wohnwagen und -gespanne können umgeworfen sowie Markisen u. dgl. m. aus ihren Verankerungen gerissen werden

schwerer Sturm 85 bis 105 km/h:

einzelne Bäume werden entwurzelt und Dächer abgedeckt; Gehen und Autofahren nicht gefahrlos möglich; leere LKW-Anhänger und Wohnwagengespanne sind gefährdet; Straßenlampen und Ampeln an Peitschenmasten schwingen stark

Orkanartige Böen 105 bis 117 km/h:

verbreitet erhebliche Sturmschäden; Gerüste, insbesondere die mit Planen abgehängt sind, können umgerissen werden

Orkan 118 und mehr:

schwere Schäden an Gebäuden und Bäumen; Fahrzeuge aller Art können umkippen

Orkan großflächig über 140 km/h:

schwerste Schäden an Gebäuden und in der Natur

 

Weitere Informationen erhalten Sie beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe . Aktuelle Wetterwarnungen veröffentlicht das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst .

Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Komitees Katastrophenvorsorge, Bonn.