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Alarmübung am Haus Maria Frieden

Sonntag, der 15. April 2012 – Morgens um 6:40 Uhr wurden die Ruller Einsatzkräfte von ihren Alarmempfängern aus dem Schlaf gerissen. „Alarm Freiwillige Feuerwehr Rulle! Zimmerbrand im Obergeschoss, Haus Maria Frieden.“ Nix wie los zum Feuerwehrhaus! Dort angekommen wurden die Tore geöffnet und jeder zog sich seine Schutzkleidung an. Dann wurde auf das erste Auto aufgesessen, der Angriffstrupp rüstete sich während der Fahrt mit Atemschutz aus und vier Minuten nach der Alarmierung erreichte das erste Tanklöschfahrzeug den Einsatzort.

Alle arbeiteten nun Hand in Hand. Der Einsatzleiter erkundete die Lage, der Atemschutztrupp meldete sich bei der Überwachung an. Maschinist und Wassertrupp bereiteten eine Schlauchleitung vor, mit der ein erstes Vorgehen befohlen wurde. Qualm stieg aus einem Fenster im Obergeschoß und aus  dem Treppenhaus. Zusätzlich kam die Meldung, dass noch drei vermisste Personen, darunter zwei Kinder, vermisst werden. Dies erhöhte nochmals das Adrenalin für alle Beteiligten. Als mit dem Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) weitere Atemschutztrupps ankamen, meldete der Innenangriff über Funk: Man habe eine Nebelmaschine gesichtet. Es handelte sich hier um eine Übung – kein Ernstfall! Der Stress und die Hektik ließen nun etwas nach. Trotzdem musste dieser Einsatz nun als Übung weiterlaufen.

Es dauerte nicht lange, da waren vier Atemschutztrupps im Einsatz und begannen systematisch mit der Suche nach den Vermissten. Das komplette Gebäude, jedes einzelne Zimmer, jeder Schrank, jede Nische wurde gründlich abgesucht.  Ein zusätzlicher Atemschutztrupp wartete als Sicherheitstrupp bei dem Atemschutzüberwacher.  Schnell wurde eine erste Person gerettet. Es war die Leiterin des Hauses, Lydia Egelkamp. Sie befand sich in einem Zimmer im Obergeschoss und mimte eine bewusstlose Person. Über eine angeforderte Trage wurde sie sicher nach draußen transportiert.  Von den zwei Kindern gab es jedoch nicht die geringste Spur. Das sorgte kurz für Aufregung, welche sich aber schnell zerschlug. Die Kinder (2 Mädchen) waren bereits von sehr engagierten Teamern vom Haus Maria Frieden aus ihrem Zimmer geholt und zur Sammelstelle an der Mühle hinter dem Haus gebracht worden. Hier hielten sich inzwischen einige Mitarbeiter vom Haus Maria Frieden, sowie rund 60 Teamer des Hauses, welche zum „Teamer Wochenende“ zu Gast im Haus waren, auf.  Als alle Vermissten gerettet waren und das vermeintliche Feuer gelöscht war, konnte der Einsatzleiter die Übung für beendet erklären. Schnell waren alle Gerätschaften abgebaut und wieder sicher verstaut.

Frau Egelkamp bedankte sich abschließend bei allen Feuerwehrmännern und -frauen für das frühe Aufstehen und die tolle Arbeit. Die Übung war gut gelaufen und man konnte viele Lehren aus dem Übungsgeschehen ziehen.  Die Feuerwehrkräfte konnten die Übung bei einem gemeinsamen Frühstück im Feuerwehrhaus noch einmal im Detail durchsprechen. So erfuhren sie unter anderem auch den Grund der Übung. Das Haus Maria Frieden hat in der Vergangenheit und aktuell einiges in den Brandschutz investiert. So wurden beispielsweise neue Brandschutztüren installiert. Außerdem gab es eine neue Schließanlage, die es noch zu erproben galt, da die Einsatzkräfte im Falle des Falles problemlos in jedes Zimmer des Gebäudes gelangen müssen. Außerdem war für die Feuerwehrkräfte interessant, sich mit den örtlichen Begebenheiten im Haus Maria Frieden vertraut zu machen. Anschließend kehrten Ortsbrandmeister Udo Klenke und sein Stellvertreter Ansgar Osterbrink noch einmal zum Haus Maria Frieden zurück. Gemeinsam mit Frau Egelkamp und den Teamern  wurde über diese Übung sowie über das Verhalten im Brandfall  gesprochen. Die Teamer hatten viele Fragen an die Feuerwehrmänner, welche diese auch gerne und ausführlich beantworteten. Man kam überein, dass noch einmal eine Übung im Haus Maria Frieden stattfinden sollte.